Im Achtelfinale des Kreispokals kam es erneut zum Aufeinandertreffen der beiden Nachbarn aus Neuburg und Benz. Bereits am ersten Spieltag der Liga trafen beide Teams aufeinander, dort gewann Zetor kurz vor Schluss mit 1:0. Aktuell führt Benz die Kreisoberliga an mit vier Siegen aus vier Spielen. Die Gäste reisten also entsprechend formstark an.
Vor dem Spiel wurde Schiri Martin Deckert noch offiziell verabschiedet. Er leitete sein letztes Spiel als Schiedsrichter – wir wünschen für die Zukunft alles Gute!
Dass die Gäste einen Lauf haben, spiegelte sich auch auf dem Platz wider. Zetor kam deutlich besser in die Partie, war bissiger und gewann die wichtigen Zweikämpfe. In der ersten halben Stunde waren die Neuburger überhaupt nicht auf der Höhe und hatten Glück, dass es torlos blieb.
In der 33. war es dann aber ein einfacher langer Ball, der die NSV-Abwehr auf dem falschen Fuß erwischte und Robert Kessner humorlos zur Zetor-Führung traf. Um etwas Stabilität in die Abwehr zu bekommen brachten die Schwarz-Gelben fünf Minuten vor der Pause den erfahrenen Alex Schönke für Michel Daschke, das tat dem Spiel des NSV gut. Kurze Zeit später spielten die Neuburger ihren besten Angriff in der ersten Hälfte, der auch prompt mit dem Ausgleich belohnt wurde. Lukas Draheim wurde über außen freigespielt und setzte Hannes Schröder im Rücken der Abwehr ein. Den ersten Schuss konnte Zetor-Keeper Hübler noch parieren, beim Nachschuss von Fabian Kirsch war er aber chancenlos. (43. Minute).
Mit dem Unentschieden ging es in die Pause. Bei dem Spielverlauf war das für den NSV schon fast ein Teilerfolg…
Nach etwas Feinjustierung in der Kabine konnte die zweite Hälfte für Neuburg nur besser werden. Aber nach nur zwei gespielten Minuten erneut die Führung für Zetor. Herzberg, den der NSV die bisherige Partie kaum in den Griff bekam, marschierte zu einfach durch die Abwehr und ließ NSV-Keeper Glodde keine Chance (47.Minute). Der Jubel der Gäste hielt allerdings nur kurz an, denn zwei Minuten später lud ein Fehler von Zetor-Keeper Hübler Fabian Kirsch ein und er erzielte erneut den Ausgleich (49. Minute). Kurz darauf machte Hübler seinen Fehler aber wieder gut und parierte einen Freistoß von Hannes Schröder bärenstark.
Das Spiel wurde nun etwas ausgeglichener, wobei Benz weiter den besseren Zugriff und die besseren Möglichkeiten hatte. Neuburg versuchte über Kampf zurück ins Spiel zu kommen und den Spielfluss durch das ein oder andere Foul zu unterbinden.
Zwischen der 50. und der 70. Minute gönnte sich das Spiel eine kleinere Ruhepause. In der 71. Minute gab es dann gefühlt eine fünffach-Chance der Gäste – am Ende konnte Steltner den Ball zur erneuten Führung über die Linie zwingen.
Auch unter Zugzwang fiel den Platzherren offensiv nicht viel ein, so wurde am Ende mehr und mehr die Brechstange rausgeholt. Teilweise waren die Gäste nur durch Foulspiele zu stoppen, so gab es die ein- und andere gelbe Karte für Neuburg.
Kurz vor Ende der Partie hatte Rico Bohm für Zetor noch die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber frei an NSV-Keeper Glodde. Als Kähler dann noch einen Konter der Gäste verhinderte und mit gelb-rot des Platzes verwiesen wurde, schwanden die Hoffnungen auf einen Ausgleich und die mögliche Verlängerung weiter. Schiri Martin Deckert zeigte vier Minuten Nachspielzeit an.
So richtig zwingend wurde es vom NSV aber nicht mehr und es lief schon die fünfte Minute der Nachspielzeit, als der eingewechselte Tom Drebenstedt dann aber nochmal in den Strafraum der Gäste eindrang und von zwei Zetor-Spielern ungestüm von den Beinen geholt wurde. Deckert, der die Pfeife schon zum Abpfiff im Mund hatte, zögerte eine Sekunden und zeigte auf den Punkt. Strafstoß in der 95. Minute! NSV-Kapitän Schwerin trat an und konnte das Unmögliche nun doch wieder möglich machen. Er zeigte keine Nerven und versenkte den Ball zum 3:3 Ausgleich – Verlängerung, in Unterzahl!
Bei beiden Teams waren die Kräfte erschöpft, das Momentum lag aber nun klar auf Seiten der Neuburger. Man merkte auch kaum, dass die Gäste in Überzahl spielten. Unter anderem auch, weil die stark spielenden Wohlgemuth und Herzberg ausgewechselt wurden.
Die erste Halbzeit der Verlängerung ging an den NSV, die den Schwung des 3:3 mitnahmen. In der sechsten Minute der Verlängerung trat Hannes Schröder erneut zum Freistoß als halblinker Position an. Dieses Mal hatte Hübler keine Chance und Schröder knallte den Ball zum 4:3 in die Maschen.
Beide Teams konnten nun ein viertes Mal wechseln. Neuburg brachte Max Gießmann für den angeschlagenen Möller. Dieser fügte sich allerdings gleich mit einer unschönen Szene ein und sprang Kretschmann im Luftduell über den Haufen. Das roch schon nach Platzverweis (es gab Gelb), als dann kurze Zeit später ein Nachtreten ohne Folgen blieb, hatte der NSV Riesenglück, nicht in doppelte Unterzahl zu spielen.
In den zweiten fünfzehn Minuten warfen die Gäste dann alles nach vorne. Es gab auch sofort nach Beginn eine Riesenchance vor Vladi Micheilis, doch Glodde parierte mit dem Standbein. Benz rannte an, fand aber keinen Weg vorbei am stark aufspielenden Neuburger Keeper. Entlastung der Platzherren war Mangelware, so zitterte sich der NSV dem Ende entgegen.
In der 120. Minuten war es noch ein letzter langer Ball, den die NSV-Defensive unterschätzte. Helinski roch den Braten und spitzelte den Ball an Abwehr und Glodde vorbei Richtung Tor – Außenpfosten, vorbei, Abpfiff!
Die knapp 200 Zuschauer kamen an diesem Tag voll auf ihre Kosten. Mit dem besseren Ende für alle, die es mit Schwarz-Gelb halten.
Am Ende geht der NSV nach starker kämpferischer Leistung, besonders in Unterzahl, als Sieger vom Platz und zieht ins Pokal-Viertelfinale ein. Benz hatte allerdings alles in der eigenen Hand und scheitert vor allem an der eigenen Chancenverwertung.
Am kommenden Wochenende geht es in der Liga weiter. Für Neuburg geht es nach Grevesmühlen zum GFC. Anstoß ist wieder Sonntag 14 Uhr.
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